Unterschiede zwischen den Revisionen 1 und 2
Revision 1 vom 2012-02-16 11:27:22
Größe: 6271
Kommentar:
Revision 2 vom 2012-02-16 16:08:09
Größe: 9512
Kommentar:
Gelöschter Text ist auf diese Art markiert. Hinzugefügter Text ist auf diese Art markiert.
Zeile 5: Zeile 5:
Die Kerninfrastruktur im Projekt IT Zukunft-Schule besteht aus mindestens einem Debian/Edu Skolelinux Zentralserver, auf dem die Infrastrukturverwaltung und -steuerung installiert wird. Die Kerninfrastruktur im Projekt IT Zukunft-Schule™ besteht aus mindestens einem zentralen Server, auf dem die Infrastrukturverwaltung und -steuerung des Schulnetzwerks installiert wird. Auf diesem zentralen Server kommt [[Technik/Virtualisierung|Virtualisierung]] zum Einsatz.
Zeile 7: Zeile 7:
Um die Betreuung dieses Zentralservers einfacher zu gestalten und eine bessere Administrierbarkeit zu erreichen, werden die Serverkomponenten nicht direkt installiert. Als erste Ebene wird ein Virtualisierungsserver auf dem Zentralserver installiert. Auf diesem Virtualisierungsserver werden dann die Debian Edu/Skolelinux Server als virtuelle Maschine installiert. Bevor also mit der Installation der Server-Kompenenten für das Pädagogische Schulnetz begonnen werden kann, muss als erste Ebene die Software für Server-Virtualisierung auf dem zentralen Server installiert werden. In der Virtualisierungsumgebung werden dann die Komponenten des Debian Edu / Skolelinux Netzwerks installiert.
Zeile 9: Zeile 9:
== Virtualisierungsserver == Für große Schulen kommen mehrere Virtualisierungs-Server zum Einsatz und die Dienste des Debian Edu / Skolelinux Netzwerks werden dann auf mehrere physikalische Maschinen verteilt.
Zeile 11: Zeile 11:
Der Virtualisierungsserver stellt den virtuellen Maschinen Teile der Hardware standardisiert zur Verfügung. Der folgende Abschnitt beschreibt die Installation des Virtualiserungsserver auf der zentralen Serverhardware. Die Details der Installation unterscheiden sich dabei je nach Hardwareausstattung des Servers und Nutzungsszenario. An den entsprechenden Textpassagen werden Beispielwerte angegeben, die an die Gegebenheiten angepasst werden müssen. === Vorbereitungen ===
Zeile 13: Zeile 13:
Folgende Schritte zur Installation des Virtualisierungsservers durchführen: Vor der Basisinstallation des ersten Virtualisierungs-Servers muss die [[Technik/Installation/InternetUplink|Internet-Anbindung]] der Schule entsprechend der IT-Zukunft Schule™ [[Technik/Infrastruktur|Netzwerktopologie]] eingerichtet werden. Desweiteren muss eine Backbone-Switch für das Backbone-Netz bereit stehen, welche mit dem Backbone-VLAN des Internet-Routers verbunden ist.
Zeile 15: Zeile 15:
 * Zentralserver mit dem Internet verbinden === Basisinstallation ===

Der Virtualisierungs-Server stellt den virtuellen Maschinen Teile der Hardware standardisiert zur Verfügung. Der folgende Abschnitt beschreibt eine allgemeine Installation des ersten/zentralen Virtualiserungs-Servers. Die Details der Installation unterscheiden sich dabei je nach Hardware-Ausstattung des Servers und Nutzungsszenario (Größe der Schule, etc.). In den entsprechenden Textpassagen werden Beispielwerte angegeben, die an die Gegebenheiten der jeweiligen Schule individuell angepasst werden.
Zeile 19: Zeile 21:
 * ein startfähiges Debian (aktuelle Version: squeeze) Medium (CD-ROM oder USB Stick) erstellen. Entsprechende Dateien können von der Homepage: http://www.debian.org/CD/http-ftp/ heruntergeladen werden. Um Verwechslungen vorzubeugen, an dieser Stelle verwenden wir noch nicht Debian Edu/Skolelinux, das kommt erst bei der Installation der virtuellen Maschinen zu Einsatz.  * Ein startfähiges Medium mit [[ http://www.debian.org/CD/http-ftp/|Debian GNU/Linux stable]] (CD-ROM oder USB Stick) erstellen. Um Verwechslungen vorzubeugen: An dieser Stelle verwenden wir noch nicht Debian Edu / Skolelinux, das kommt erst bei der Installation der virtuellen Maschinen zum Einsatz.
Zeile 21: Zeile 23:
 * vom erstellten Medium den Zentralserver booten   * Vom erstellten Medium den Virtualisierungs-Server booten.
Zeile 23: Zeile 25:
 * folgende Punkte in den angezeigten Menüs wählen: "Install", "german", "Deutschland" und "deutsch"  * Die folgende Antworten in den angezeigten Menüs auswählen: ''Install'', ''German'', ''Deutschland'' und ''Deutsch''
Zeile 25: Zeile 27:
 * die Netzwerkschnittstelle mit Zugang zum Internet angeben  * Die Netzwerkschnittstelle mit Zugang zum Internet angeben (in Klammern markiert durch die Bezeichnung ''Copper''). Der Server sollte so verkabelt sein, dass {{{eth0}}} für das Backbone-Netzwerk genutzt wird.
Zeile 29: Zeile 31:
 * Rechnername: "virt-man-01"  * Rechnername: {{{virt-man-01}}} (weitere Virtualisierungs-Server werden durchnummerier: {{{virt-man-02}}}, {{{vir-man-03}}}, etc.)
Zeile 31: Zeile 33:
 * domain: "backbone"  * domain: {{{backbone}}}
Zeile 33: Zeile 35:
 * Passwort für den Benutzer:"root" eintragen. WICHTIG!!! Passwort notieren  * Passwort für den Benutzer: {{{root}}} eintragen. ''Wichtig!!! Passwort notieren!!!''
Zeile 35: Zeile 37:
 * Benutzername für lokalen Administrator: "locadm"  * Vor- und Zuname für neuen/ersten Benutzer: {{{Local Administrator}}}
Zeile 37: Zeile 39:
 * Benutzernamen bestätigen  * Benutzername für lokalen Administrator: {{{locadm}}}
Zeile 39: Zeile 41:
 * Passwort für den lokalen Administrator eintragen und bestätigen. WICHTIG!!! Passwort notieren  * Passwort für den lokalen Administrator eintragen und bestätigen. ''WICHTIG!!! Passwort notieren!!!''
Zeile 41: Zeile 43:
=== Festplattenunterteilung === === Festplattenpartitionierung ===
Zeile 43: Zeile 45:
Im nachvollgenden Dialog werden die Festplatten partitioniert. In den Zentralservern sind kleine, schnelle SAS Festplatten und langsamere SATA Festplatten eingebaut. Die schnellen Platten werden für die Homeverzeichnisse der Lehrer und Schüler und für die Ablage der Bootimages der Diskless-Workstations verwendet. Auf den langsamen Festplatten liegen die Betriebssysteme der Server. Die Einteilung der Festplatten fällt von Schule zu Schule unterschiedlich aus. Sie ist abhängig von der Zahl und Größe der Festplatten, sowie der Größe des eingebauten Arbeitsspeichers. Im nachfolgenden Dialog des Debian Installers werden die Festplatten partitioniert.
Zeile 45: Zeile 47:
Eine Einteilung könnte zum Beispiel so aussehen: Im ersten/zentralen Virtualisierungs-Server werden schnelle SAS-Festplatten (geringe Kapazität, schneller Zugriff, teuer) und langsamere SATA-Festplatten (größere Kapazität, langsamerer Zugriff als bei SAS-Platten, kostengünstiger) eingebaut.
Zeile 47: Zeile 49:
für das System des Virtualiserungsservers:
20Gb auf Festplatte 1 und Festplatte 2 als Raid 1
Swap-Partitionen: Größe des Arbeitsspeichers plus 2Gb auf alle schnellen Platten verteilt
LVM Volume anlegen
  * Die schnellen SAS-Festplatten werden für die Benutzerverzeichnisse von Lehrer/innen und Schüler/innen und für die Ablage der Boot-Images der Diskless-Workstations verwendet.
  * Auf den nicht ganz so performanten SATA-Festplatten liegen die Betriebssysteme der Server sowie Daten deren Zugriff nicht geschwindigkeitskritisch ist.
Zeile 52: Zeile 52:
... Die Einteilung der Festplatten fällt von Schule zu Schule unterschiedlich aus. Sie ist abhängig von der Zahl und Größe der Festplatten, sowie der Größe des eingebauten Arbeitsspeichers.
Zeile 54: Zeile 54:
mdadm --create /dev/mdx -l1 -n2 /dev/sdx2 /dev/sdy2 '''__Beispiel:__'''
Zeile 56: Zeile 56:
dpkg-reconfigure mdadm

pvcreate /dev/mdx
vgcreate vm-fast-vg /dev/mdx /dev/mdy (kleine schnelle Platten)
vgcreate vm-slow-vg /dev/mdz (große Platten)

Bsp:.
lvcreate vm-slow-vg tjener.intern_sda 400G (fast mit -i2; striping geht nicht)
 
lvcreate vm-slow-vg tjener.intern_sda sizex
lvcreate vm-fast-vg tjener.intern_sdb sizex
lvcreate vm-slow-vg disklserver.intern_sda sizex
lvcreate vm-fast-vg disklserver.intern_sdb sizex
lvcreate vm-slow-vg ltsperver00.intern_sda sizex

vgchange -a y vm-fast-vg
 * Jeder Virtualisierungs-Server enthält eine gerade Anzahl von Festplatten, für Festplatten-Spiegelung wird in den meisten Fällen der RAID-Level-1
 * RAID-Systemen werden stets mit der Software-Lösung im Linux-Kernel realisiert (sog. /dev/md-Devices)
 * SATA-Festplatte 1 und 2 werden 20 GByte als Raid (Level 1, Plattenspiegelung) für Betriebssystem des Virtualisierungs-Server reserviert
 * Swap-Partitionen: Größe des Arbeitsspeichers plus 2GByte auf alle schnellen SAS-Festplatten verteilt
 * Raid-Basis für LVM Volumes: jeweils zwei gleichgroße Partitionen auf baugleichen Festplatten zu RAID-Devices vom Level-1 zusammenfügen{{{
$ mdadm --create /dev/md1 -l1 -n2 /dev/sda2 /dev/sdb2
$ mdadm --create /dev/md1 -l1 -n2 /dev/sdc1 /dev/sdd2
# weitere RAID-1 Devices einrichten...
$ [...]
# alle RAID-1 Devices nach Neustart verfügbar machen...
$ /usr/share/mdadm/mkconf > /etc/mdadm/mdadm.conf
$ dpkg-reconfigure mdadm
}}}
 * LVM Volume Groups anlegen:
   * Volume Group {{{vm-slow-vg}}} beinhaltet alle Level-1 RAIDs der langsameren Festplatten (SATA)
   * Volume Group {{{vm-fast-vg}}} beinhaltet alle Level-1 RAIDs der schnellen Festplatten (SAS){{{
$ pvcreate /dev/md1
$ pvcreate /dev/md2
$ [...]
# alle RAID-1 Devices der SATA-Festplatten zu einer Volume Group zusammenführen
$ vgcreate vm-slow-vg /dev/md<A1> /dev/md<A2> [...]
# alle RAID-1 Devices der SAS-Festplatten zu einer Volume Group zusammenführen
$ vgcreate vm-fast-vg /dev/md<B1> /dev/md<B2> [...]
}}}
 * LVM Volumes anlegen:
   * Logical Volumes für virtuelle Maschinen anlegen. Namenskonvention für LVs: {{{<host-fqdn>_sd{a,b,c,d,...}}}}{{{
$ lvcreate vm-slow-vg -n tjener.intern_sda -L 400G
$ lvcreate vm-fast-vg -n tjener.intern_sdb -L 400G
$ lvcreate vm-slow-vg disklserver.intern_sda -L 40G
$ lvcreate vm-fast-vg disklserver.intern_sdb -L 80G
}}}
Zeile 75: Zeile 90:
Nachdem die Grundinstallation abgeschlossen ist als "locadm" einloggen.  1. Nachdem die Grundinstallation abgeschlossen ist als {{{locadm}}} einloggen.
Zeile 77: Zeile 92:
 * Den User "locadm" der Gruppe "fuse" hinzufügen.  1. Den User {{{locadm}}} in die Gruppe {{{sudo}}} eintragen. Eingabe mit {{{root}}}-Kennwort bestätigen. __Danach:__ ausloggen und wieder als {{{locadm}}} einloggen. {{{
$ su -c "adduser locadm sudo"
}}}
 1. Den User "locadm" der Gruppe "fuse" hinzufügen{{{
$ sudo adduser locadm fuse
}}}
Zeile 79: Zeile 99:
Als nächsten müssen die folgenden Pakete nachinstalliert werden:  1. Nachinstallation von Software:{{{
sudo apt-get install lxde libvirt-bin qemu-kvm etherboot-qemu etckeeper gnome-session gnome-terminal mc vim virt-manager xinit htop nload nmap sysstat tree bridge-utils
}}}
Zeile 81: Zeile 103:
 * lxde
 * libvirt-bin
 * qemu-kvm
 * etherboot-qemu
 * etckeeper
 * gnome-session
 * gnome-terminal
 * mc
 * vim
 * virt-manager
 * xinit
 * htop
 * nload
 * nmap
 * sysstat
 * tree
 1. Nach der Installation {{{mcedit}}} als Editor in den Debian "Alternatives" festlegen.{{{
sudo update-alternatives --config editor
}}}
Zeile 98: Zeile 107:
Nach der Installation "mc" als Editor in den Debian "Alternatives" festlegen. "MCEdit" in Optionen/Allgemein wie folgt konfigurieren:
 * "Backspace durch Tabs" auswählen
 * "Tabs mit Leerzeichen auffüllen" auswählen
 * "Return rückt automatisch ein" abwählen
 1. Den Editor {{{mcedit}}} in Optionen/Allgemein wie folgt konfigurieren:
   * "Backspace durch Tabs" auswählen
   * "Tabs mit Leerzeichen auffüllen" auswählen
   * "Return rückt automatisch ein" abwählen
Zeile 103: Zeile 112:
In /etc/apt/sources.list für alle Varianten "contrib" und "non-free" hinzufügen.  1. In {{{/etc/apt/sources.list}}} für alle Varianten {{{contrib}}} und {{{non-free}}} hinzufügen.
Zeile 105: Zeile 114:
=== X2go Installation === === X2Go Installation ===
Zeile 107: Zeile 116:
Die folgende X2go Softwarequelle in /etc/apt/sources.list.d/x2go.list anlegen: Die folgende X2Go-Paketquelle in {{{/etc/apt/sources.list.d/x2go.list}}} anlegen:{{{
Zeile 109: Zeile 118:
}}}
Zeile 111: Zeile 121:
 * Paketquellen neu einlesen
 * x2go-keyring installieren
 * Paketquellen neu einlesen
 * Pakete installieren: x2goserver x2golxdebindings

 * Paketquellen neu einlesen{{{
$ sudo apt-get update
}}}
 * Paket {{{x2go-keyring}}} installieren und Paketquellen neu einlesen.{{{
$ sudo apt-get install x2go-keyring && sudo apt-get update
}}}
 * Pakete installieren: {{{x2goserver}}} und {{{x2golxdebindings}}}{{{
$ sudo apt-get install x2goserver x2golxdebindings
}}}
Zeile 118: Zeile 134:
Der Zentralserver besitzt typischerweise zwei Netzwerkschnittstellen. Die eine Schnittstelle ist für das Backbone Netz (172.16.0.0/16). Die zweite Schnittstelle ist für den Teil der Schulinfrastruktur des 10.0.0.0/8 Netzes. Diese Schnittstelle wird über eine Bridge an die virtuellen Maschinen übergeben. Eine Beispielkonfiguration in /etc/network/interfaces: Der zentrale Virtualisierungs-Server besitzt typischerweise zwei Netzwerkschnittstellen.
Zeile 120: Zeile 136:
...  * Die erste Schnittstelle ist für das Backbone-Netz ({{{172.16.0.0/24}}} vorgesehen.
Zeile 122: Zeile 138:
Nach der Neukonfiguration die Schnittstellen neu starten.  * Die zweite Schnittstelle stellt das Subnetz für die Schulinfrastruktur bereit ({{{10.0.0.0/8}}}. Diese Schnittstelle wird über eine Netzwerk-Bridge an die virtuellen Maschinen übergeben.

''__Beispiel'': (Datei: {{{/etc/network/interfaces}}} auf {{{virt-man-01}}}:{{{
auto lo
iface lo inet loopback

# backbone interface
auto eth0
iface eth0 inet static
 address 172.16.0.1
 netmask 255.255.255.0
 broadcast 172.16.0.255
 gateway 172.16.0.253

auto eth1
iface eth1 inet manual

auto br1
iface br1 inet manual
 bridge_fd 0
 bridge_hello 2
 bridge_maxage 12
 bridge_stop off
 bridge_ports eth1
}}}


Nach der Neukonfiguration die Schnittstellen muss das Netzwerk (bzw. zum Testen der korrekten Funktion beim System-Boot: der Server) neu gestartet werden.
Zeile 126: Zeile 169:
Der Virtual Machine Manager dient der Verwaltung und Steuerung der virtuellen Maschinen. In ihm werden die virtuellen Festplatten konfiguriert, und Arbeitsspeicher sowie Prozessorkerne den virtuellen Maschinen zugeteilt. Das Programm ''Virtual Machine Manager'' dient der Verwaltung und Steuerung der virtuellen Maschinen. In ihm werden die virtuellen Festplatten konfiguriert, und Arbeitsspeicher sowie Prozessorkerne den virtuellen Maschinen zugeteilt.
Zeile 128: Zeile 171:
 * Den User "locadm" der Gruppe "libvirt" hinzufügen.
 * Den "Virtual Machine Manager" starten 
 * Den User {{{locadm}}} der Gruppe {{{libvirt}}} hinzufügen.{{{
$ sudo adduser locadm libvirt
}}}
 * Grafisch am Virtualisierungs-Server als {{{locadm}}} anmelden.

 * Den "Virtual Machine Manager" starten.
Zeile 131: Zeile 177:
Mit der rechten Maustaste localhost auswählen,  dann Details auswählen. Mit "Speicher hinzufügen" folgende virtuelle Festplatten anlegen:  * Mit der rechten Maustaste localhost auswählen, dann Details auswählen. Mit ''Speicher hinzufügen'' folgende virtuelle Festplatten anlegen:
   * vm-fast-vg (LVM Volume Group, s.o.)
   * vm-slow-vg (LVM Volume Group, s.o.)
Zeile 133: Zeile 181:
 * vm-fast-vg
 * vm-slow-vg

in vm-slow-vg folgende Platten anlegen (Größenangaben sind Beispielwerte und können lokal anders eingerichtet sein):

 * tjener.intern_sda mit 400Gb
 * disklserver.intern_sda mit 20Gb
 * ltspserver00-intern_sda mit 80Gb

in vm.fast.vg folgende Platten anlegen:

 * tjener.intern_sdb mit 400Gb
 * disklserver.intern_sdb mit 80Gb


 
 * In ''Virtual Machine Manager'' können jetzt virtuelle Maschinen angelegt werden (genaue Beschreibung auf den Seiten, die die einzelnen VMs beschreiben).

Installationshinweise: Virtualisierungs-Server

Die Kerninfrastruktur im Projekt IT Zukunft-Schule™ besteht aus mindestens einem zentralen Server, auf dem die Infrastrukturverwaltung und -steuerung des Schulnetzwerks installiert wird. Auf diesem zentralen Server kommt Virtualisierung zum Einsatz.

Bevor also mit der Installation der Server-Kompenenten für das Pädagogische Schulnetz begonnen werden kann, muss als erste Ebene die Software für Server-Virtualisierung auf dem zentralen Server installiert werden. In der Virtualisierungsumgebung werden dann die Komponenten des Debian Edu / Skolelinux Netzwerks installiert.

Für große Schulen kommen mehrere Virtualisierungs-Server zum Einsatz und die Dienste des Debian Edu / Skolelinux Netzwerks werden dann auf mehrere physikalische Maschinen verteilt.

Vorbereitungen

Vor der Basisinstallation des ersten Virtualisierungs-Servers muss die Internet-Anbindung der Schule entsprechend der IT-Zukunft Schule™ Netzwerktopologie eingerichtet werden. Desweiteren muss eine Backbone-Switch für das Backbone-Netz bereit stehen, welche mit dem Backbone-VLAN des Internet-Routers verbunden ist.

Basisinstallation

Der Virtualisierungs-Server stellt den virtuellen Maschinen Teile der Hardware standardisiert zur Verfügung. Der folgende Abschnitt beschreibt eine allgemeine Installation des ersten/zentralen Virtualiserungs-Servers. Die Details der Installation unterscheiden sich dabei je nach Hardware-Ausstattung des Servers und Nutzungsszenario (Größe der Schule, etc.). In den entsprechenden Textpassagen werden Beispielwerte angegeben, die an die Gegebenheiten der jeweiligen Schule individuell angepasst werden.

Installation starten

  • Ein startfähiges Medium mit Debian GNU/Linux stable (CD-ROM oder USB Stick) erstellen. Um Verwechslungen vorzubeugen: An dieser Stelle verwenden wir noch nicht Debian Edu / Skolelinux, das kommt erst bei der Installation der virtuellen Maschinen zum Einsatz.

  • Vom erstellten Medium den Virtualisierungs-Server booten.
  • Die folgende Antworten in den angezeigten Menüs auswählen: Install, German, Deutschland und Deutsch

  • Die Netzwerkschnittstelle mit Zugang zum Internet angeben (in Klammern markiert durch die Bezeichnung Copper). Der Server sollte so verkabelt sein, dass eth0 für das Backbone-Netzwerk genutzt wird.

Rechnernamen und erste Benutzer anlegen

  • Rechnername: virt-man-01 (weitere Virtualisierungs-Server werden durchnummerier: virt-man-02, vir-man-03, etc.)

  • domain: backbone

  • Passwort für den Benutzer: root eintragen. Wichtig!!! Passwort notieren!!!

  • Vor- und Zuname für neuen/ersten Benutzer: Local Administrator

  • Benutzername für lokalen Administrator: locadm

  • Passwort für den lokalen Administrator eintragen und bestätigen. WICHTIG!!! Passwort notieren!!!

Festplattenpartitionierung

Im nachfolgenden Dialog des Debian Installers werden die Festplatten partitioniert.

Im ersten/zentralen Virtualisierungs-Server werden schnelle SAS-Festplatten (geringe Kapazität, schneller Zugriff, teuer) und langsamere SATA-Festplatten (größere Kapazität, langsamerer Zugriff als bei SAS-Platten, kostengünstiger) eingebaut.

  • Die schnellen SAS-Festplatten werden für die Benutzerverzeichnisse von Lehrer/innen und Schüler/innen und für die Ablage der Boot-Images der Diskless-Workstations verwendet.
  • Auf den nicht ganz so performanten SATA-Festplatten liegen die Betriebssysteme der Server sowie Daten deren Zugriff nicht geschwindigkeitskritisch ist.

Die Einteilung der Festplatten fällt von Schule zu Schule unterschiedlich aus. Sie ist abhängig von der Zahl und Größe der Festplatten, sowie der Größe des eingebauten Arbeitsspeichers.

Beispiel:

  • Jeder Virtualisierungs-Server enthält eine gerade Anzahl von Festplatten, für Festplatten-Spiegelung wird in den meisten Fällen der RAID-Level-1
  • RAID-Systemen werden stets mit der Software-Lösung im Linux-Kernel realisiert (sog. /dev/md-Devices)
  • SATA-Festplatte 1 und 2 werden 20 GByte als Raid (Level 1, Plattenspiegelung) für Betriebssystem des Virtualisierungs-Server reserviert
  • Swap-Partitionen: Größe des Arbeitsspeichers plus 2GByte auf alle schnellen SAS-Festplatten verteilt
  • Raid-Basis für LVM Volumes: jeweils zwei gleichgroße Partitionen auf baugleichen Festplatten zu RAID-Devices vom Level-1 zusammenfügen

    $ mdadm --create /dev/md1 -l1 -n2 /dev/sda2 /dev/sdb2
    $ mdadm --create /dev/md1 -l1 -n2 /dev/sdc1 /dev/sdd2
    # weitere RAID-1 Devices einrichten...
    $ [...]
    # alle RAID-1 Devices nach Neustart verfügbar machen...
    $ /usr/share/mdadm/mkconf > /etc/mdadm/mdadm.conf
    $ dpkg-reconfigure mdadm
  • LVM Volume Groups anlegen:
    • Volume Group vm-slow-vg beinhaltet alle Level-1 RAIDs der langsameren Festplatten (SATA)

    • Volume Group vm-fast-vg beinhaltet alle Level-1 RAIDs der schnellen Festplatten (SAS)

      $ pvcreate /dev/md1
      $ pvcreate /dev/md2
      $ [...]
      # alle RAID-1 Devices der SATA-Festplatten zu einer Volume Group zusammenführen
      $ vgcreate vm-slow-vg /dev/md<A1> /dev/md<A2> [...]
      # alle RAID-1 Devices der SAS-Festplatten zu einer Volume Group zusammenführen
      $ vgcreate vm-fast-vg /dev/md<B1> /dev/md<B2> [...]
  • LVM Volumes anlegen:
    • Logical Volumes für virtuelle Maschinen anlegen. Namenskonvention für LVs: <host-fqdn>_sd{a,b,c,d,...}

      $ lvcreate vm-slow-vg -n tjener.intern_sda -L 400G
      $ lvcreate vm-fast-vg -n tjener.intern_sdb -L 400G
      $ lvcreate vm-slow-vg disklserver.intern_sda -L 40G
      $ lvcreate vm-fast-vg disklserver.intern_sdb -L 80G

Grundeinrichtung

  1. Nachdem die Grundinstallation abgeschlossen ist als locadm einloggen.

  2. Den User locadm in die Gruppe sudo eintragen. Eingabe mit root-Kennwort bestätigen. Danach: ausloggen und wieder als locadm einloggen.

    $ su -c "adduser locadm sudo"
  3. Den User "locadm" der Gruppe "fuse" hinzufügen

    $ sudo adduser locadm fuse
  4. Nachinstallation von Software:

    sudo apt-get install lxde libvirt-bin qemu-kvm etherboot-qemu etckeeper gnome-session gnome-terminal mc vim virt-manager xinit htop nload nmap sysstat tree bridge-utils
  5. Nach der Installation mcedit als Editor in den Debian "Alternatives" festlegen.

    sudo update-alternatives --config editor
  6. Den Editor mcedit in Optionen/Allgemein wie folgt konfigurieren:

    • "Backspace durch Tabs" auswählen
    • "Tabs mit Leerzeichen auffüllen" auswählen
    • "Return rückt automatisch ein" abwählen
  7. In /etc/apt/sources.list für alle Varianten contrib und non-free hinzufügen.

X2Go Installation

Die folgende X2Go-Paketquelle in /etc/apt/sources.list.d/x2go.list anlegen:

deb http://packages.x2go.org/debian squeeze heuler (später wird hier main anstatt heuler eingetragen)

Installation von X2go:

  • Paketquellen neu einlesen

    $ sudo apt-get update
  • Paket x2go-keyring installieren und Paketquellen neu einlesen.

    $ sudo apt-get install x2go-keyring && sudo apt-get update
  • Pakete installieren: x2goserver und x2golxdebindings

    $ sudo apt-get install x2goserver x2golxdebindings

Netzwerk einrichten

Der zentrale Virtualisierungs-Server besitzt typischerweise zwei Netzwerkschnittstellen.

  • Die erste Schnittstelle ist für das Backbone-Netz (172.16.0.0/24 vorgesehen.

  • Die zweite Schnittstelle stellt das Subnetz für die Schulinfrastruktur bereit (10.0.0.0/8. Diese Schnittstelle wird über eine Netzwerk-Bridge an die virtuellen Maschinen übergeben.

Beispiel: (Datei: /etc/network/interfaces auf virt-man-01:

auto lo
iface lo inet loopback

# backbone interface
auto eth0
iface eth0 inet static
        address 172.16.0.1
        netmask 255.255.255.0
        broadcast 172.16.0.255
        gateway 172.16.0.253

auto eth1
iface eth1 inet manual

auto br1
iface br1 inet manual
        bridge_fd 0
        bridge_hello 2
        bridge_maxage 12
        bridge_stop off
        bridge_ports eth1

Nach der Neukonfiguration die Schnittstellen muss das Netzwerk (bzw. zum Testen der korrekten Funktion beim System-Boot: der Server) neu gestartet werden.

Virtuelle Maschinen einrichten

Das Programm Virtual Machine Manager dient der Verwaltung und Steuerung der virtuellen Maschinen. In ihm werden die virtuellen Festplatten konfiguriert, und Arbeitsspeicher sowie Prozessorkerne den virtuellen Maschinen zugeteilt.

  • Den User locadm der Gruppe libvirt hinzufügen.

    $ sudo adduser locadm libvirt
  • Grafisch am Virtualisierungs-Server als locadm anmelden.

  • Den "Virtual Machine Manager" starten.
  • Mit der rechten Maustaste localhost auswählen, dann Details auswählen. Mit Speicher hinzufügen folgende virtuelle Festplatten anlegen:

    • vm-fast-vg (LVM Volume Group, s.o.)
    • vm-slow-vg (LVM Volume Group, s.o.)
  • In Virtual Machine Manager können jetzt virtuelle Maschinen angelegt werden (genaue Beschreibung auf den Seiten, die die einzelnen VMs beschreiben).

IT-Zukunft Schule: Technik/Installation/VirtServer (zuletzt geändert am 2021-09-30 17:12:36 durch MikeGabriel)