IT-Zukunft Schule

Installationshinweise: Backup-Server

Der Backup-Server wird +/- als letzte Komponente dem Schul-Setup hinzugefügt. Der Backup-Server steht häufig im Schulnetz, er wird an das Backbone-Netz der Schule angeschlossen, so wie die Virtualisierungs-Server, die Switches und andere Komponenten, die aus dem Debian Edu Netz nicht erreichbar sein sollen.

Der Backup-Server verbindet sich via VPN mit dem Gateway des Schulnetzes und kann so auf die virtuellen Maschinen im Schulnetz (also auch auf den Hauptserver TJENER) zugreifen. Der Zugriff über VPN ist bzgl. der Geschwindigkeit nicht optimal. Aber: ein Zugriff via VPN erlaubt eine sehr flexible Wahl des Aufstellungsort für den Backup-Server. Und: der Backup-Server ist nicht teil des pädagogischen Netzwerks, sondern liegt topologisch außerhalb (Schutz der gesicherten Daten).

Vorbereitungen

Die zu sichernden System sollten bereits installiert sein, erst dann ist die Einrichtung des Backup-Servers sinnvoll. Bei der Wahl der Festplattenkonfiguration hat es sich bewährt, für das Betriebssystem Festplatten zu verwenden, die kleiner 2 TiB groß sind (so dass eine DOS Partitionstabelle verwendet werden kann). Für die Backup-Festplatten kommen große und langsame (wenig Temperatur entwickelnde) Festplatten zum Einsatz.

Beispielsetup:

Basisinstallation

Auf dem Backup-Server wird ein minimales Debian System installiert (das jew. Debian stable).

Installation starten

Rechnernamen und erste Benutzer anlegen

Wenn der Server nach der Installation nicht bootet, sollte nach einem grub-install /dev/sdX, grub-install /dev/sdY UND grub-install /dev/md0 sowie einem anschließenden update-grub alles funktionieren.

Grundeinrichtung

  1. Nachdem die Grundinstallation abgeschlossen ist als locadm einloggen.

  2. Als root das Programm sudo installieren.

    $ su -c "apt-get install sudo"
  3. Den User locadm in die Gruppe sudo eintragen. Eingabe mit root-Kennwort bestätigen. Danach: ausloggen und wieder als locadm einloggen.

    $ su -c "adduser locadm sudo"
  4. Der Posix-Gruppe sudo den Aufruf des Kommandos sudo ohne Eingabe des Passworts erlauben:

    locadm@virt-man-01:~# su -c "diff -u /etc/sudoers.orig /etc/sudoers"
    --- /etc/sudoers.orig   2012-07-27 12:43:30.000000000 +0200
    +++ /etc/sudoers        2012-07-27 12:42:07.000000000 +0200
    @@ -19,6 +19,6 @@
     # Allow members of group sudo to execute any command
     # (Note that later entries override this, so you might need to move
     # it further down)
    -%sudo ALL=(ALL) ALL
    +%sudo ALL=(ALL) NOPASSWD: ALL
     #
     #includedir /etc/sudoers.d
  5. Den Benutzer locadm seine sudo-Rechte wahrnehmen lassen:

    $ newgrp sudo
  6. Nachinstallation von Software:

    $ sudo apt-get install mc vim
  7. Nach der Installation vim als Editor in den Debian "Alternatives" festlegen.

    sudo update-alternatives --config editor
  8. Das Programm Midnight Commander starten (Kommando: mc):

    • F9 drücken
    • Optionen -> Konfiguration: [x] Internen Editor benutzen

    • Optionen -> Einstellungen speichern

    • F10: Midnight Commander beenden
  9. Den Midnight Commander Editor (Kommando: mcedit) starten:

    • F9 drücken
    • Menüpunkt: Optionen -> Allgemein

    • "Backspace durch Tabs" auswählen
    • "Tabs mit Leerzeichen auffüllen" auswählen
    • "Return rückt automatisch ein" abwählen
    • F10: Editor beenden

Aktualisierung gezielter Pakete via Debian squeeze-backports und ITZkS-Repository

Das IT-Zukunft Schule Paket-Repository zu den APT Quellen hinzugefügt:

{{{
$ editor /etc/apt/sources.list.d/itzks.list

"""
deb http://packages.it-zukunft-schule-de/debian squeeze main
deb http://packages.it-zukunft-schule-de/debian squeeze-backports main
"""

$ apt-get update && apt-get install itzks-keyring && apt-get update

Aus diesen Quellen werden die folgenden Pakete installiert:

$ apt-get install itzks-systems-backup

Festplattenpartitionierung (im Detail)

Gehen wir eine Backup-Server Einrichtung mit 6 Festplatten durch.

Bei der Installation haben wir /dev/sda1, /dev/sdb1 zu /dev/md0 zusammengefasst. /dev/sda2 und /dev/sdb2 sind Swap-Partition.

D.h. für die Raid-Konfiguration führen wir die folgenden Befehle aus:

# /dev/sda Partitionionierung fortsetzen: restlichen Speicherplatz als /dev/sda3 bereitstellen, Partitionstyp: Linux Raid (fd):
$ fdisk /dev/sda
# /dev/sdb Partitionionierung fortsetzen: restlichen Speicherplatz als /dev/sdb3 bereitstellen, Partitionstyp: Linux Raid (fd):
$ fdisk /dev/sdb
# /dev/sdc partitionionieren: eine primäre Partition sdc1, gesamtes Device, Partitionstyp: Linux Raid (fd):
$ fdisk /dev/sdc
# /dev/sdd partitionionieren: eine primäre Partition sdd1, gesamtes Device, Partitionstyp: Linux Raid (fd):
$ fdisk /dev/sdd
# /dev/sde partitionionieren: eine primäre Partition sde1, gesamtes Device, Partitionstyp: Linux Raid (fd):
$ fdisk /dev/sde
# /dev/sdf partitionionieren: eine primäre Partition sdf1, gesamtes Device, Partitionstyp: Linux Raid (fd):
$ fdisk /dev/sdf

Jetzt müssen die Partitionstabellen vom Kernel erkannt werden. Für /dev/sda und /dev/sdb wird das ohne Tricks nicht der Fall sein. Am einfachsten ist ein Reboot des Backup-Servers nach dem Einrichten der Partitionstabellen.

Nach dem Reboot richten wir die Raid-1 Devices ein:

# Die Raid Level-1 Devices erstellen
$ mdadm --create /dev/md1 -l1 -n2 /dev/sda3 /dev/sdb3
$ mdadm --create /dev/md2 -l1 -n2 /dev/sdc1 /dev/sdd1
$ mdadm --create /dev/md3 -l1 -n2 /dev/sde1 /dev/sdf1

Jetzt markieren wir die einzelnen Raid Device als physische Volumes für unse Backup Storage (LVM):

$ pvcreate /dev/md1
$ pvcreate /dev/md2
$ pvcreate /dev/md3

Diese physischen Volumes werden nun zu einer LVM Volume Group zusammen gefasst:

$ vgcreate vg_backup /dev/md{1,2,3}

Und in dieser Volume Group vg_backup wird jetzt ein einziges Logical Volume erstellt:

$ lvcreate vg_backup -n srv+backup -l 100%FREE

ACHTUNG: vor dem nächsten Schritt abwarten, dass die Raid-1 Devices alle mit dem synchronisieren/rebuilden fertig sind. Ansonsten dauert der folgende Formatierungsbefehl sehr lange!!! Überprüfen kann man den Rebuild-Status der Raids mit:

$ cat /proc/mdstat

Sind alle Raid-Rebuilds abgeschlossen, kann das logische Volume nun mit dem xfs Dateisystem formatiert werden:

$ mkfs.xfs /dev/vg_backup/srv+backup

Als letztes ist die Datei /etc/fstab um den Mount Point des Backup-Storage-Volumes zu erweitern:

$ mkdir -p /srv/backup
$ echo "/dev/backup_vg/srv+backup /srv/backup xfs defaults 0 2" >> /dev/fstab
$ mount -a

Mit dem Befehl mount (ohne Optionen) kann/sollte noch geprüft werden, ob das Backup-Storage-Volume dem System nun unter /srv/backup zur Verfügung steht.

Datensicherung (dirvish) einrichten

Die Datensicherung übernimmt das Perl-Tool dirvish.

Im Paket itzks-systems-backup sind Konfigurations-Templates für die Einrichtung von Dirvish im Kontext eines Debian Edu Netzwerks enthalten. Diese Konfigurationsvorlagen müssen entpackt und an die richtige Stelle kopiert werden.

IT-Zukunft Schule: Technik/Installation/BackupServer (zuletzt geändert am 2012-09-21 16:04:38 durch MikeGabriel)